„Mit Sorge betrachte ich die erneut aufgegriffenen Bauvorbereitungen für ein MUF an dem Standort Paracelsusbad. Diese Planung steht im Widerspruch zu den Grundsätzen des Denkmalschutzes und zu dringend benötigter Flächen für den Schwimmsport sowie zur Erholung.

Der Bezirk Reinickendorf muss andere Standorte mit einer geringeren Bevölkerungsdichte in angrenzenden Quartieren für den Bau eines MUF benennen. Die Quartiere in der Nähe des Paracelsusbades, in Reinickendorf Ost und West haben bereits einen sehr hohen sozialen Druck, deshalb wurden schon Quartiersmanagement Gebiete eingerichtet.

Vollkommen unglaubwürdig finde ich in dieser Diskussion das Verhalten des Bezirksbürgermeisters Frank Balzer sowie seiner CDU-Kollegin Emine Demirbüken-Wegner und seines CDU-Kollegen Burkard Dregger. Auf Bezirksebene stimmt Frank Balzer dem Beschluss eines MUFs am Paracelsusbad zu, auf Landesebene protestieren Frau Demirbüken-Wegner und Herr Dregger gegen diesen Beschluss. Wenn Herr Balzer jetzt erklärt, seine Zustimmung sei nur aus „stadtplanerischer Sicht“ erfolgt, dann ist dies doch reine Trickserei! Warum benennt der Bezirksbürgermeister keine anderen Standorte? Diese Doppelzüngigkeit bei der CDU ist immer wieder unglaublich! Offensichtlich sind die Anfrage der Abgeordneten Demirbüken-Wegner und deren Publikationen in der Öffentlichkeit mit dem Bezirksbürgermeister abgesprochen.

Gemeinsam mit meiner SPD-Kollegin aus dem Abgeordnetenhaus Bettina König habe ich mich in einem Schreiben an den Senator für Finanzen, Matthias Kollatz gewandt und den Senat insgesamt aufgefordert, endlich Klarheit zu schaffen und die weiterbetriebene Planung eines Neubaus des MUFs auf dem Gelände des Paracelsusbades aufzugeben.

Wir fordern außerdem, dass der Senat und die Aufsichtsräte den Verkauf von Teilflächen des Paracelsusbades und die Auflösung der Sportflächen zwecks Bebauung nicht vollziehen und da, wo schon Beschlüsse vorliegen, diese rückgängig machen.

Wir wollen, dass Geflüchteten geeignete Unterkünfte an geeigneten Standorten angeboten werden und die angstschürenden Diskussionen der CDU und AfD aufhören.

Aktuell werden im Paracelsusbad dringend notwendige Sanierungen durchgeführt, deshalb ist das Bad mindestens bis zum Jahr 2023 geschlossen. Diese Sanierungszeit bietet die einmalige Chance das Paracelsusbad für die Bevölkerung, Schülerinnen und Schüler sowie Sportschwimmerinnen und  -schwimmer kundenfreundlicher und attraktiver zu machen.

Ich setze mich deshalb dafür ein, dass am Paracelsusbad auf dem jetzt als Parkplatz genutzten Gelände ein Außenbecken gebaut wird. Ein Außenbecken am Paracelsusbad wäre eine zusätzliche Attraktion und würde den Badegästen die Möglichkeit bieten, an der Luft etwas für ihre Gesundheit zu tun. Die aktuell andauernde Pandemie führt uns vor Augen, wie wichtig ein funktionierendes Immunsystem und eine gute Gesundheits- und Daseinsvorsorge für die Menschen ist. Ein Außenbecken würde langfristig zur Stabilisierung und Zukunftsfähigkeit der Bäderlandschaft und zur Verbesserung des Breitensports beitragen.“

V.i.S.d.P.: Jörg Stroedter, MdA