Der heute geladene Zeuge, Gunnar Peschke, ist Projektleiter bei der Firma ROM und war auch zuvor schon bei der insolventen Firma Imtech angestellt. Anfänglich war er von großen Erinnerungslücken geplagt. Es zeigte sich jedoch schnell deutlich, trotz der eklatanten Lücken in der Erinnerung, dass es massive Probleme bei der Planung und Umsetzung der Kabelgewerke gab.

Auch Herr Peschke führte aus, wie schon Jürgen Sauter, der jetzige Geschäftsführer der Firma ROM, dass die aktuelle Firma nicht für die Mängel ihrer Vorgängerin Imtech verantwortlich gemacht werden kann. Zudem kam noch erschwerend hinzu, dass es über mehrere Jahre keine Übergabe der durch Imtech angefertigten Dokumentation an die Firma ROM gab. Wenn sich nun jeder Mitarbeiter*in so gut wie Herr Peschke erinnern konnte, verstehe ich warum teilweise bei Null wieder angefangen werden musste.

Auch diesmal wurde klar, dass die vielen Probleme, die durch die Firma Imtech verursacht und durch die Firma ROM verwaltet wurden, nur durch massiven Druck seitens der Flughafengesellschaft behoben werden konnten. Ein Beispiel hierfür ist, dass das ausführende Unternehmen, welches eigentlich ein Spezialist auf diesem Gebiet sein sollte, erst durch die Prüfer erfahren hat, dass die von ihnen verwendeten Dübel nicht für den geplanten Einsatz zertifiziert sind. Auch die von anderen Zeugen genannte problematische Unternehmensstruktur der Firma ROM, die zeitweilig mit nur 30% eigenen Personals auf der Baustelle vor Ort war, wurde zur Sprache gebracht. Eine Erklärung, wie es zu der problematischen Mischbelegung der Kabelkanäle kommen konnte, gab es seitens des Zeugen nicht.

Mein Fazit für diesen Zeugen ist so traurig wie ernüchternd: wieder einmal hat sich gezeigt, dass bei einem Großteil der Probleme an dieser Baustelle immer wieder der Name der Firma Imtech fällt.

Zweiter Zeuge des Tages, aber nichts Neues.

In der zweiten Runde am heutigen Tag wurde der Zeuge, Thomas Bloch, bezüglich seiner Tätigkeit bei der FBB als Projektleiter befragt.

Er bestätigt die Aussagen anderer Zeugen, dass die Firma ROM massiv Unterstützungsleitungen eingefordert hat, jedoch konnte er nicht beurteilen, ob dies in jedem einzelnen Fall wirklich gerechtfertigt war, da dies stark standpunktabhängig ist.

Man muss in diesem Zusammenhang auf jeden Fall feststellen, dass ROM eine Fachfirma ist und vieles selber hätte lösen können und müssen. Auf die Frage nach der Qualität der Arbeiten stellte sich heraus, dass die Arbeiten der Firma Imtech stark nachgebessert werden mussten.
Mängel kamen nicht nur durch Firma Imtech. Nichtsdestotrotz ist eine erhebliche Anzahl der Mängel auf die Firma Imtech zurück zu führen.

Fazit zu diesem Ausschusstermin:

Auch diesmal wurde wieder deutlich, dass wir einer erfolgreichen Eröffnung zum Ende des Jahres immer wahrscheinlicher entgegensehen können. Allein schon das mangelnde Interesse der Presse, weshalb die Pressekonferenz abgesagt wurde, ist ein klares Zeichen dafür, dass es kaum noch Negatives zu berichten gibt.