Ein kleiner Bericht zu dem informativen Fachgespräch über den möglichen Standort des neue Hertha Stadion am 25.11.2019 beim RFC-Liberta.
Ein Sportfachgespräch bei Liberta. Lange haben wir dafür gerungen, dass der Verein an seiner Wirkungsstätte bleiben darf – und wir haben es geschafft. Ein passender Ort also, um über Sport zu sprechen.
Es sieht nicht gut aus für Hertha. Aber eines hatten alle Teilnehmer an dem Gespräch an diesem Abend gemeinsam – sie sind Herthaner.
Hertha ist der einzige Bundesligist, der nicht in einem Fußballstadion spielt, einem Stadion, in dem man nahe am Spielfeld sitzt und den Spielern in die Augen sehen kann. Wie wichtig die Interaktion zwischen Spielern und Fans sein kann, zeigt ein Blick zum Stadtkonkurrenten Union. Und auch wenn die Ostkurve alles gibt und gewiss einen hohen Schalldruck erzeugt – bis zum Spielfeld ist ein Großteil der Schallenergie verpufft. Ich wünschte mir, alle Abgeordneten verstünden diese psychologischen Zusammenhänge und die Bedeutung, die Hertha als Bundesligist für den Sport und die Menschen in dieser Stadt hat.
Position: Klaus Teichert
Klaus Teichert, Geschäftsführer Hertha BSC Stadion GmbH, verdeutlichte noch einmal die Wichtigkeit der Nähe der Fans zum Spielgeschehen. Hertha hat in einem Heimspiel auch einmal die Schalldruckpegel an verschiedenen Orten messen lassen und mit denen in einem reinen Fußballstadion verglichen. Ein Vergleich mit der gelben Wand im Dortmunder Stadien ist aber auch deshalb im Olympiastadion nicht erzielbar, weil bei der Kapazitätsauslastung des Stadions Hertha immer an letzter Stelle steht, obwohl sie bei den Zuschauerzahlen im Vorderfeld der Liga rangieren. Und bei einem halbvollen Stadion kommt natürlich nicht so viel Stimmung auf. Fazit, Hertha braucht ein neues Stadion und der Verein favorisiert aus vielerlei Gründen den Olympiapark.
Position: Alexander Dzembritzki
Dem Wunsch konnte Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki nicht entsprechen, da die Wohnungsbaugesellschaft wegen fehlender Alternativen ihr Grundstück nicht veräußern will. Die anderen Bereiche des Geländes werden zudem für andere Sportarten bereitgehalten. Der Senat hat deshalb den Vorschlag auf dem Gelände des zu schließenden Flughafens ins Auge gefasst.
Position: Philipp Bouteiller
Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel-Projekt GmbH, machte jedoch klar, dass nach Prüfung der angedachten Standorte die bestehenden Hindernisse kaum überwindbar sind, sei aus Naturschutzgründen oder dem geplanten Wohnungsbau. Er hält daher das Festplatzgelände für „den am wenigsten ungeeigneten Standort“.
Die Probleme sind auch hier vielfältig. Der Bezirk Mitte hat jedoch schon andere Projekte für eine Nachnutzung im Auge. Ob die Vorgaben für Natur- und Schallschutz erfüllt sind, muss noch geprüft werden. Man führe von Senatsseite aber Gespräche mit dem Bezirk teilte Dzembritzki mit.
Aber selbst wenn das Gelände für Hertha nutzbar wäre, wie kommt man dort hin. Es gibt keinerlei Schienenanbindung und nur mit Bussen ließe sich die Zuschauermenge nicht transportieren und Hertha strebt ja auch einen am neuen Standort an, dass die überwiegende Zahl der Zuschauer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Spielen anreist.
Einig waren sich alle: das Olympiastadion ist das schönste Sportstadion Deutschlands (aber kein Fußballstadion) und eigentlich wäre der Olympiapark die beste Lösung.
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