Pressefreiheit – mal kommt sie nicht, mal kommt sie
Regelmäßige Besucher dürften sehr erstaunt gewesen sein. Die Presseplätze waren voll besetzt. Dabei war gar kein prominenter Zeuge geladen. Nur ein Sachbearbeiter. Aber der kam aus Brandenburg, aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Hartmut Zimmermann ist Prüfingenieur für Brandschutztechnik, und er wird am Ende des Tages entscheiden, ob der BER ans Netz gehen kann.
Im Gegensatz zur Aufgeregtheit vieler Anwesender strahlte er eine beruhigende Gelassenheit aus, und seine Äußerungen bzgl. der Fragen, die auf Presseartikeln beruhten – „die Berliner Morgenpost lese ich nicht“ und „Artikeln im Tagesspiegel vertraue er zu 50%“ – lösten nicht nur bei den Pressevertretern Heiterkeit aus.
Er behielt auch die Ruhe, wenn er wiederholt erklären musste, dass der TÜV eine Prüforganisation ist und keine Behörde des Landes Brandenburg und für Bahnhöfe das Eisenbahnbundesamt und nicht er zuständig sei. Aber die in der Presse als Hiobsbotschaft verkündete Problematik mit dem Rauchaustausch zwischen Terminal und Bahnhof sei durch Einbau zusätzlicher Rauchschürzen geklärt. Zur natürlich angesprochenen Dübelproblematik erklärte er, dass es bei langandauernden Bauvorhaben häufig vorkomme, das sich Normen ändern oder an europäisches Recht angeglichen werden. Entscheidend sei aber der Funktionserhalt. Hier sei man auf einem guten Weg. Auch bei der Belegung der Kabeltrassen sieht er aufgrund seiner regelmäßigen Ansichten der Baustelle nicht, dass dies noch Probleme bringen wird. Aber eines stellte er unmissverständlich klar: „Einen Deal wird es garantiert nicht geben!“ und „Ich lasse mich nicht unter Druck setzen.“ Spätestens zur Abgabe der Baufertigstellungsanzeige müssen alle Mängel beseitigt sein. Dieser Termin ist jetzt allerdings von Ende Oktober 2019 auf März 2020 verschoben worden, was die Opposition zu Zweifeln am Eröffnungstermin anregte. Laut Lütke Daldrup seien aber noch zeitliche Puffer vorhanden.
In der Aufsichtsratssitzung nächste Woche will der Flughafenchef den Eröffnungstermin nennen. Am 5. Dezember wird dann in der öffentlichen Sitzung des Beteiligungsausschusses der weitere Verlauf abgefragt werden.
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