Liebe Anwohnerinnen und Anwohner des Waldidylls,

in den letzten Monaten haben wir uns erneut intensiv mit Ihrem Gebiet beschäftigt: Wir haben Postkarten für eine Umfrage in der Anwohnerschaft verteilt und außerdem 16 Akteure angeschrieben: die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, drei Senatsverwaltun-gen, Berliner Forsten, Schule, Kita, Tennisverein, Kirchengemeinde, Kleingartenkolonien u.a. und um eine Einschätzung der Situation, Problemschilderungen und Wünsche gebeten.

Aus allen Antworten ist uns immer klarer geworden, dass wir hier keine schnelle Lösung finden werden. Es braucht eine kurzfristige Verbesserung für die Situation im Sommer und eine langfristige Konzeption, einen „Masterplan“, für das ganze Gebiet der Nachnutzung des Flughafens Tegel.

Aus den Senatsverwaltungen haben wir erfahren, dass der Bezirk ausgehend von einer Grundlagenermittlung ein Entwicklungskonzept für den Flughafensee erarbeiten will. Ziel ist es, „ein klares Nutzungs-, Erschließungs-, Bewirtschaftungs- und Gestaltungskonzept inkl. der Definition klarer Schutzzonen“ zu erstellen. Die Leistungen zur Erarbeitung der Studie zum Flughafensee wurden im vergangenen Dezember seitens des Bezirks ausgeschrieben. Die Auswahl eines Büros und die Beauftragung erfolgten im Januar. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich im Sommer 2021 vorliegen. Eine intensive Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner ist vorgesehen. Dieses Konzept betrifft vor allem die langfristige Entwicklung, was aber können wir kurzfristig tun, also bereits zum Sommer?

„Die Durchsetzung der vorhandenen Gesetzeslage“ würde schon helfen, da sind sich viele Anwohner*innen sicher. Die SPD-Bezirksverordneten haben sich im Bezirksparlament immer wieder für mehr Kontrollen etc. am Flughafensee und in Ihrem Wohngebiet eingesetzt und werden dies auch weiterhin tun. Die geplante Eröffnung des Strandbads Tegel in diesem Sommer mit einem freien Eintritt für Kinder und Jugendliche hilft hoffentlich als eine Alternative zum Badebetrieb am Flughafensee.

Langfristig braucht es einen „eckigen Tisch“, den ich bewusst so nenne. Es gibt ganz unterschiedliche Interessen und mehrere zuständige Behörden auf Landesebene sowie das Bezirksamt Reinickendorf. Aus anderen Kiezen in meinem Wahlkreis weiß ich, dass es in solchen Fällen um Hartnäckigkeit und Geduld geht, um Verbesserungen und auch Lösungen zu erzielen. Aus „eckigen Tischen“ können runde Tische und eine runde Sache werden!

Unsere Umfrage im Waldidyll hat gezeigt, dass Sie zunächst mehr Informationen haben möchten. Ich halte Sie auf dem Laufenden,

Ihr

Jörg Stroedter, MdA

 

Einige Sätze – sinngemäß – aus den Antworten unserer Umfrage bei Anwohner*innen und unserer Schreiben an Behörden/Institutionen etc.:

  • In der Siedlung selber und im Wald kein richtiger Spielplatz für Kinder.
  • Letzten Sommer standen an manchen Tagen mindestens 3 Beamte der Polizei an jeder Siedlungseinfahrtschranke und „checkten jedes einfahrende Auto“. Wurde man als Badegast identifiziert, wurde man freundlich zur Umkehr aufgefordert. Wäre es nicht konsequenter, die gleichen Beamten einen Block weiter zu postieren und dann direkt die unrechtmäßige Einfahrt mit einem Bußgeld zu belegen?
  • Würde die eingeschränkte Kraftverkehrsleitung beachtet werden, müssten sich alle Fahrzeuge durch den kleinen Bocholter Weg quälen, verpesten aufgrund angeordneter Verkehrsverdichtung partiell die leidtragenden Anlieger. Auch unnötige Umwege, vorbei an Schule und Kinderbetreuungsstätten, erhöhen das Unfallrisiko, da z.B. der Billerbecker Weg zur Hauptzugangsstraße wird.
  • Die Parkplatzprobleme in der Siedlung Waldidyll sind riesig. Parkplätze entlang der Seidelstraße werden überwiegend von den Kleingärtnern und der JVA Tegel genutzt, dazu im Sommer von Badegästen. Der Zustand ist eine reine Katastrophe (Abfall etc.)
  • Meldung über Falschparker an Schwerpunkttagen an einen (in der Siedlung Rad fahrenden) Beamten weiterleiten. Dieser bewertet dann die Schwere der Situation und veranlasst direkt die Abholung des Fahrzeuges oder schreibt eine Verwarnung.
  • Anwohner-Parkzone als Möglichkeit.
  • Der Flughafensee ist schon seit langem an den Bezirk Reinickendorf verpachtet, wird von diesem genutzt und soll perspektivisch auch von ihm erworben werden.
  • Eine zusätzliche Badestelle bringt keine Entlastung, sondern weitere Probleme. (Abfall, keine Toiletten, Feuer etc). Die jetzige Toiletteninfrastruktur ist erbärmlich.
  • Zaun zwischen Waldidyll und Wald/Flughafensee und Badestelle ans Südufer verlegen.
  • Sollte die Uferseite vom Flughafengelände zugängig werden, droht für den See eine zusätzliche Müll- und Lärmbelastung. Das Naturschutzgebiet an dieser Uferseite ist ein notwendiger Rückzugsort für viele Tiere und Pflanzen, die für ein ökologisches Gleichgewicht im See sorgen.
  • Aufgrund der Schließung des Flughafens Tegel haben wir (NABU) die Notwendigkeit der schnellen Unterschutzstellung des Gebietes in einem Schreiben an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Juli 2020 ausgedrückt.

Was Sie auf keinen Fall brauchen: Einmalige pressewirksame PR-Aktionen.

Was Sie brauchen: hartnäckige und geduldige Sacharbeit wie ich Sie mit meinem Team seit Jahren in anderen Gebieten des Wahlkreises, z.B. in den Mäckeritzwiesen und in der Cité Guynemer leiste.

Lassen Sie uns gemeinsam Verbesserungen finden,

Ihr

Jörg Stroedter, MdA

Pressemitteilungen und Infos dazu finden Sie auf meiner homepage: www.joerg-stroedter.de, Aktuelles, Mein Wahlkreis, Tegel-Süd und das Waldidyll