„Die Sanierung des Paracelsus-Bads sollte im Herbst 2021 beendet sein, seit kurzem steht fest: Die Sanierung dauert bis Frühjahr 2023 und wird teurer als bisher geschätzt. Auf meine Anfrage hin teilten mir die Berliner Bäder-Betriebe die Gründe dafür mit: Erst nach Beginn der Arbeiten am Paracelsus-Bad ließ sich das Ausmaß der Sanierungsmaßnahmen im Detail erkennen. Das Trinkwasserleitungssystem, das zunächst erhalten werden sollte, muss komplett ausgetauscht werden und dies erfordert einen deutlich umfassenderen Eingriff in die Bausubstanz des komplexen Bauwerks. Analog gilt dies auch für die Heizungsanlage und die Betonteile – vor allem in der Decke der Schwimmhalle, die ersetzt werden müssen.
Die Folge davon ist, dass Schadstoffe, die nach heutigem Stand der Dinge nicht mehr verbaut werden dürfen, nun doch großflächig beseitigt und aufwendig entsorgt werden müssen. Außerdem ist es nötig, Fliesen, die bislang im Gebäude verbleiben sollten, komplett zu entfernen und neue zu verlegen.
Der zusätzliche Aufwand aufgrund der deutlich schlechteren Bausubstanz verursacht höhere Kosten, die Kostenschätzung liegt jetzt nach Abschluss der Planungen bei rd. 17 Millionen Euro.
Die Bauarbeiten haben die Berliner Bäder-Betriebe 2019 mit dem ersten vor Abschluss der Planung geschätzten Kostenrahmen von sieben Millionen Euro begonnen, um sicherzustellen, dass Fördergelder nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KInvFG) in Höhe von knapp 3,5 Millionen Euro nicht verfallen. Die Fördergelder, die bis zum Jahresende 2021 verbaut sein müssen, können in dieses Projekt investiert werden, so die Aussage der Berliner Bäder-Betriebe.
Die jetzt anfallenden Mehrkosten haben die Berliner Bäder-Betriebe in ihrer Mittelfristplanung eingestellt. Der Aufsichtsrat hat dem neuen Umfang des Vorhabens zugestimmt. In den Haushaltsjahren 2020 und 2021 sind die zusätzlichen Kosten in den Summen für den investiven Zuschuss enthalten. Für die restliche Summe sind Verpflichtungsermächtigungen bereits heute vorgesehen.
Das Schwimmen der Schulen und Vereine ist während der Dauer der Bauarbeiten abgesichert. Die Berliner Bäder-Betriebe haben Ersatzzeiten im Stadtbad Märkisches Viertel bereitgestellt. Außerdem stehen Zeiten in der Traglufthalle des nahen Kombibads Seestraße zur Verfügung. Allein an der Seestraße kann durch die Überkuppelung der Freibadbecken eine deutlich größere Wasserfläche genutzt werden, als sie das Paracelsus-Bad bietet, und somit gibt es dort ausreichend Kapazitäten. Alle Vereine und Schulen haben also Ersatzzeiten in anderen Standorten erhalten.“
V.i.S.d.P.: Jörg Stroedter, MdA