Feuerwehr

Schon lange vor Eröffnung der Standortkonferenz bildete sich eine große Menschenansammlung, die sich für den neusten Stand der Entwicklung der Nachnutzungspläne auf dem zukünftig ehemaligen Flughafen TXL interessierten.

Die Räume im alten Kühlhaus in der Luckenwalder Straße waren auf drei Etagen gut gefüllt. Neben der Feuerwehr, die wie immer mit einer hochgefahrenen Drehleiter den Standort weithin sichtbar markierte, präsentierte ihr Zukunftsmodell von einer modernen Feuerwehr- und Rettungsakademie in den Hangars westlich des Towers, in denen witterungsunabhängig für den Ernstfall geübt werden kann, wo genügend Ausbildungsräume vorhanden sind, die Heizungen funktionieren und die Duschen nicht mit Legionellen verseucht sind.

Daneben warben auf der zweiten Ebene Wohnungsbaugesellschaften, die am Aufbau des Schumacher-Quartiers mitwirken, bei dem Wohnungen für ca. 10.000 Menschen entstehen sollen. Natürlich nahmen die Stände der Beuth-Hochschule einen größeren Raum ein, der Campus TXL bildet die Keimzelle für die Projekte der Urban Tech Republic. Hier wird erforscht, wie unser zukünftiges Zusammenleben in klimagerechten Städten funktionieren kann. Das hochinnovative Energiekonzept für den gesamten Entwicklungsbereich ist schon jetzt wegweisend für die Zukunft. Daran beteiligt sind natürlich auch die Wasserwerke und der bei den Stadtwerken angesiedelte Netzbetreiber Berlin Energie. Und auch Siemensstadt 2.0 war ein Thema. Zusammen mit der Urban Tech Republic entsteht hier im Norden ein Forschungs- und Produktionszentrum mit zukunftsweisenden Ausmaßen.

In der dritten Ebene wurden Projekte zur Mobilität der Zukunft vorgestellt und wer wollte, konnte das auch selbst erproben – mit dicken Rollern rumkurven oder hinter Fangnetzen sein Geschick im Drohnensteuern erproben.Die erste Ebene war der Präsentation der Entwicklung dies einmaligen Nachnutzungsprojektes vorbehalten. In allen Bereichen ist man soweit, dass nach Schließung des Flughafens die Bagger anrollen können. Wobei natürlich zu beachten ist, dass

die Realisierung sich über einige Jahre hinziehen wird. Aber man hört die Küken schon an die Schale pochen.

Nach eineinhalb Stunden begann dann die Präsentation des Projektes durch Philipp Bouteiller, der aufgrund der positiven Entwicklung einen sichtlich entspannten Eindruck hinterließ. In der anschließenden Fragerunde wurde natürlich auch der Weiterbetrieb von TXL angesprochen. Bouteiller betonte nachdrücklich, dass ein Flugbetrieb bei Verwirklichung der Nachnutzungspläne ausgeschlossen sei, da die Startbahnen überbaut werden bzw. in eine Parklandschaft umgewandelt werden. Natürlich haben die Betroffenen und Interessierten auch vernommen, dass die Bundesregierung ohne Rückkopplung mit dem Berliner Senat einen Weiterbetrieb des militärischen Teils des Flughafens in den nächsten Jahren beschlossen hat. Da es keine Start- und Landebahn mehr geben wird, kann das nur die dort stationierten Hubschrauber betreffen. Hierzu bemerkte Bouteiller, dass ein Weiterbetrieb mit Senkrechtstartern möglich sei, da der Umbau des Flughafens in mehreren Bauabschnitten abläuft und dadurch nicht beeinträchtigt sei.

Für die Betroffenen war dies ein Wermutstropfen an einer gelungenen Standortkonferenz. Es besteht kein Anlass, die Helikopter dort stationiert zu lassen, nachdem das Regierungsterminal am BER weiter genutzt werden soll. Und bei den geplanten Baumaßnahmen an der A111 ist der militärische Teil des Flughafens noch schlechter erreichbar als bisher. Hier muss der Senat die Verteidigungsministerin zum Umdenken auffordern. Die hier lebenden Menschen wollen endlich Ruhe!

Ach ja, die Sportplätze sind in den neuen Zeichnungen enthalten – das war auf der 9. Standortkonferenz noch nicht so.

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