„Jetzt gibt es mit der Schließung des Flughafens Tegel eine neue Chance für das schöne, aber auch mit Problemen belastete Gebiet des Waldidylls mit dem Flughafensee. Das Waldidyll, der Flughafensee und das ehemalige Flughafengelände Tegel müssen zusammen gesehen und beplant werden. Meine Umfrage bei den Anwohnerinnen und Anwohnern im Waldidyll sowie die Antworten auf meine Schreiben an zuständige Senatsverwaltungen und Institutionen zeigen: Hier gibt es nach wie vor keine schnelle Lösung. Es braucht eine kurzfristige Verbesserung für die Situation im Sommer und eine langfristige Konzeption, einen „Masterplan“, für dieses Gebiet im Zusammenhang mit der Nachnutzung des Flughafens Tegel.
Ich kann nicht abschließend bestätigen, dass die Anwohnerinnen und Anwohner im Waldidyll den weiteren Betrieb der Badestelle am Flughafensee mittelfristig nicht mehr wollen – wie das kürzlich eine CDU-Abgeordnete aus ihrer Umfrage mitgeteilt hat. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner nutzen diese Bademöglichkeit, allerdings sind durch die stetige Zunahme weiterer Erholungssuchender die Belastungen durch Parken, Vermüllen und Lärm enorm gestiegen. Es gibt eine Reihe von Vorschlägen aus der Anwohnerschaft hinsichtlich der Badestelle: Verlegen der Badestelle ans Südufer des Flughafensees mit Zugang vom TXL-Gelände aus oder eine zusätzliche Badestelle dort (zur Entlastung) einrichten oder die bisherige Badestelle mit Eintrittsgeld und Bewachung versehen.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Vorschläge in Bezug auf die Zufahrtsmöglichkeiten in das Wohngebiet (Straßenführung und Schranken) sowie hinsichtlich der Parkmöglichkeiten („Anwohner-Parkzone“ bzw. zusätzliche Parkplätze).
Aus den Senatsverwaltungen habe ich erfahren, dass der Bezirk ausgehend von einer Grundlagenermittlung ein Entwicklungskonzept für den Flughafensee erarbeiten will. Ziel ist es, „ein klares Nutzungs-, Erschließungs-, Bewirtschaftungs- und Gestaltungskonzept inkl. der Definition klarer Schutzzonen“ zu erstellen. Die Leistungen zur Erarbeitung der Studie zum Flughafensee wurden im vergangenen Dezember seitens des Bezirks öffentlich ausgeschrieben. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich in diesem Sommer vorliegen. Eine intensive Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner ist vorgesehen. Dieses Konzept betrifft vor allem die langfristige Entwicklung, was aber können wir kurzfristig tun, also bereits zum Sommer?
„Die Durchsetzung der vorhandenen Gesetzeslage“ würde schon helfen, da sind sich viele Anwohnerinnen und Anwohner sicher. Die SPD-Bezirksverordneten haben sich im Bezirksparlament bereits für mehr Kontrollen etc. am Flughafensee und im Waldidyll eingesetzt und werden dies ausgehend von meiner aktuellen Umfrage auch weiterhin tun. Die geplante Eröffnung des Strandbads Tegel in diesem Sommer mit einem freien Eintritt für Kinder und Jugendliche hilft hoffentlich schon als eine Alternative zum Badebetrieb am Flughafensee.
Langfristig braucht es einen „eckigen Tisch“, den ich bewusst so nenne. Es gibt ganz unterschiedliche Interessen und mehrere zuständige Behörden auf Landesebene sowie das Bezirksamt Reinickendorf. Ich hoffe, dass ein „eckiger Tisch“ in absehbarer Zeit möglich sein wird. Aus anderen Kiezen in meinem Wahlkreis weiß ich, dass es in solchen Fällen um Hartnäckigkeit und Geduld geht, um Verbesserungen und auch Lösungen zu erzielen. Aus „eckigen Tischen“ können runde Tische und eine runde Sache werden!“
V.i.S.d.P.: Jörg Stroedter, MdA